Kompetenz: Identität entwickeln - 7. Klasse Sich in der eigenen Widersprüchlichkeit wahrnehmen und den Suchprozess der eigenen Identität aktiv gestalten [3A]

Elemente der eigenen Identität herausarbeiten, erklären und gestalten

Lebensweltbezug / Anforderungssituation

Die Jugendlichen befinden sich mitten in der Pubertät. Diese Umbruchsphase ist oftmals mit Unsicherheiten und Stimmungsschwankungen verbunden. Viele Jugendliche suchen nach Orientierung und Identität, dazu gehört auch ihre digitale Identität. Manche von ihnen verhalten sich oft widersprüchlich - zwischen Suche nach Geborgenheit einerseits und Abgrenzung von der Erwachsenenwelt andererseits. Sie haben teilweise Mühe, die sich stark verändernde Körperlichkeit zu akzeptieren. Die Einstellung zu ihrer Geschlechtlichkeit ist abhängig von Erfahrungen mit sich selbst, mit Gleichaltrigen, in der Familie und in der Gesellschaft insgesamt. Deshalb ist es wichtig, dass sie durch sozial-interaktive Lernformen Impulse erhalten, ihr Rollenverhalten in Familie, Schule und anderen sozialen Gruppen (inkl. der Glaubensgemeinschaft) zu erproben und zu reflektieren.

Inhaltsaspekte
  • Beziehung zu und Umgang mit dem eigenen Körper
  • Gefühle
  • Formen der Beziehung
  • Freundschaften
  • Image und Individualität
  • Digitale Identität
  • Rollenbilder
  • Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Sorgen und Sehnsüchte
  • Stärken und Schwächen
Biblische Bezugspunkte
  • Kain und Abel (Gen 4,1-16)
  • David und Jonatan (1 Sam 18-20)
  • Rut
  • Hohelied der Liebe (1 Kor 13)
  • Der Hauptmann von Kafarnaum (Lk 7,1-10)
  • Dein Körper - Tempel des Heiligen Geistes (1 Kor 6,1)
Umsetzungsbeispiele

Digitale Identität:
Anhand kurzer Storys vom Leben mit digitalen Medien werden differenzierende Perspektiven auf die sozialen Netzwerke und Medien erarbeitet. Jugendliche beschreiben die Beziehung zwischen den auftretenden Personen in den Facebook-Geschichten, die Aktivitäten der Protagonisten und erläutern deren Onlinebeziehung.
Im nächsten Schritt werden die Storys mit der biblischen Geschichte "Der Hauptmann von Kafarnaum" verglichen. Dabei erläutern die Jugendlichen grundlegende menschliche Bedürfnisse, die sich an den Personen des Hauptmannes, des Dieners, der Ältesten, der Freunde und Jesus zeigen lassen. Am Schluss diskutieren sie, inwiefern Facebook und Co als (Fern)-Heilungsgeschichten verstanden werden können.
(Vgl. "Entwurf" 3/2015)

 

Einfluss der Medien – Untersuchung einer Castingshow
Aus einer oder mehreren Folgen der Castingshow Germanys next Topmodel (GNTM) werden ausschnitte gezeigt. Äusserungen von Jugendlichen können gleich zum Anlass genommen werden, um sich auszutauschen. Anschliessend wird das Verhalten der Jury, die über die Kandidaten entscheidet, kritisch betrachtet. Jugendliche, die diese Show noch nicht kennen, können unvoreingenommen und als unbefangene Beobachtende eingesetzt werden.
Ergänzend zu der vorangegangenen Analyse bietet sich die Auseinandersetzung mit zwei Textauszügen aus einem Interview mit zwei Mädchen der Casting Show. Dieses Interview kann auch als Rollenspiel nachgespielt werden. Anschliessend folgt Diskussion (z.B. Fish bowl – Diskussion).
(Vgl. "Religion" 2/2011)

Kooperation Schule

ERG 1.1 : Die Schülerinnen und Schüler können menschliche Grunderfahrungen beschreiben und reflektieren.

ERG 5.1 : Die Schülerinnen und Schüler können eigene Ressourcen wahrnehmen, einschätzen und einbringen.